All The Way In

Folge 10: Dezember 2023
Wie ich dieses Jahr plötzlich auf Hawaii war..

Man müsste mal…

… mehr Zeit mit Musik verbringen, einfach um der Musik willen. Wieder viel mehr Musik machen, am Liebsten mit ganz viel Spaß und ohne Erfolgsdruck, ohne anstehenden Job. Raus aus dem Alltag. Neues sehen, neue Menschen kennen lernen, reisen.
Man müsste … weniger unterrichten, weniger schlecht bezahlte Jobs machen, die viel Energie verbrauchen. Nicht immer nur funktionieren und auf den letzten Drücker alles fertig kriegen und immer Stress haben. Rausfinden, was für Musik ich wirklich gerade machen möchte. Wirklich in Kontakt mit mir selbst zu sein, wenn ich singe. Mich bewegen können. Machen, was wirklich meins ist, nicht zwangsläufig alles, was ich gut kann.

Diese und noch viele ähnliche Gedanken mehr beschäftigen mich eigentlich schon immer. Sie stehen mehr mal weniger im Vordergrund, je nachdem was sonst grad so los ist. Meistens habe ich gar keine Zeit dafür. Die to do Liste wird immer länger und es kommen (zum Glück! ) immer wieder spannende und interessante Aufgaben um die Ecke, die meine Zeit und Energie brauchen. Und ich genieße meistens jede einzelne von ihnen und bereue gleichzeitig, nicht jeder einzelnen Aufgabe mehr von mir widmen zu können.

Und dann kommen auch mal wieder ruhigere Zeiten, in denen die „man müsste mal“s wieder um die Ecke kommen. Aber dann ist ja auch immer noch genug los, so dass es meistens bei einem Abend der Gedankenspinnerei bleibt.

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Inspiration

In·s·pi·ra·ti·on
/ɪnspiraˈt͜si̯oːn,Inspiratión/
Substantiv, feminin [die]

1.BILDUNGSSPRACHLICH
schöpferischer Einfall, Gedanke; plötzliche Erkenntnis; erhellende Idee, die jemanden, besonders bei einer geistigen Tätigkeit, weiterführt; Erleuchtung, Eingebung
„künstlerische, dichterische, musikalische Inspirationen“

2.BESONDERS MEDIZIN
[ohne Plural]
das Einatmen
(Quelle: Oxford Languages)

Folge 9, November 2023: Inspiration

“Wenn man in einem künstlerischen Beruf arbeitet, ist man doch ständig inspiriert!”

Naaajaaaa…..

Die meiste Zeit verbringe ich mit Organisation, Vorbereitungen, Nachbereitungen, Proben und Üben. Und – traurig aber wahr- das geht manchmal auch ziemlich uninspiriert. Und es kann ganz schnell ganz schön viel werden. Bei mir war das so: Es gibt sooo viele Bereiche, in denen ich arbeite und die mich interessieren! Das ist supertoll- aber jeder dieser Bereiche zieht auch das ganze Drumherum mit sich, und das verbraucht viel Zeit und Energie. 

Und bei allem Schönen: ich erwische mich auch immer wieder beim Nörgeln und Hetzen und gehetzt sein und Schimpfen und unzufrieden sein. Wegen Kleinigkeiten. Aber die schaffen es so oft, in den Vordergrund zu treten!

Dann kam letztens meine Tochter (9) strahlend nach dem Klavierspielen auf mich zu: “ Ich fühl mich irgendwie so kribbelig und soo glücklich und ahhh. .. :-)))” Juchhuuh! 
Das hat mich zum Nachdenken gebracht: 

Wann habe ich dieses kribbelige Gefühl? 

Wann hört das Nörgeln und Zweifeln und die Unzufriedenheit auf?

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Bye bye Pendelei

Folge 8: Juli 2023
Bye bye Pendelei
Oder
Leaving the Lehrauftrag

Heute war ich zum vorletzten Mal dienstags zum Unterrichten an der HfMdK in Frankfurt. Das habe ich die letzten fünf Jahre jede Woche so gemacht- jetzt habe ich beschlossen, damit aufzuhören.

So ein Lehrauftrag ist toll und ehrenhaft und man bekommt immer ganz viele Glückwünsche in den sozialen Medien 🙂 Und es war für mich immer das logische Ziel für mein Unterrichten: an der Hochschule.

Die Arbeit selbst ist auch toll, die Studierenden sind gut, es gibt spannende Kolleg:innen und man kann auf hohem musikalischen Niveau arbeiten! Das ist super.

ABER

Lehraufträge sind begrenzt – in Hessen z.B. auf max. 8 SWS- damit es eine freiberufliche Tätigkeit bleibt. D.h. ich rocke die 8 Stunden am Stück an einem Tag, damit ich auch noch hin und zurück komme. Nach dem letzten Ton renne ich zum Bahnhof, damit ich nach ca 13 Stunden unterwegs sein noch zu Hause ankomme. Wenn ich mal einen Klassenabend, Konzert o.ä. organisieren möchte, mache ich das in meiner Freizeit, zahle ein Hotelzimmer oder komme erst in den Morgenstunden nach Hause.
Apropos zahlen, die Bahnfahrten zahle ich natürlich selbst. Es gibt einen Zuschuss der Hochschule, der ca 1/5 eines Flextickets abdeckt. Immerhin. Das Honorar darf ich nicht sagen, aber ich sag mal so- jede:r Handwerker:in verdient deutlich mehr

Aber das ist gar nicht mal das Entscheidende.

Ich habe mich lange zusätzlich engagiert, für die Studierenden, die gute Sache und nicht zuletzt auch für mich selbst.
Ich möchte ja gern sinnvoll arbeiten, an Projekten teilnehmen, das Hochschulleben mit gestalten. Aber das geht alles auf meine eigenen Kosten- und die meiner Kolleg:innen, die alle diese Umstände mittragen und ohne die die Hochschulen nicht funktionieren würden. Das ist nicht richtig.

Und alle wissen es, alle wollen es anders und niemand kann es ändern.
Ich kann es auch nicht ändern, aber ich kann entscheiden, ob ich das mitmachen möchte – auch wenn’s schwer fällt.

Ich werde die HfMdK vermissen, habe dort viel tolle Musik erlebt und viel gestalten dürfen. Es war eine gute Zeit und lange auch stimmig. 
Jetzt freue ich mich darauf, meine Energie und meinen Fokus -zumindest dienstags- wieder in Köln zu bündeln 🤗

Einmal im Semester komme ich zurück für mein Lieblingsseminar: Vokale Improvisation & Circle Singing ! Gebündelt, 4 Tage am Stück und nur eine Hin- und Rückfahrt 🙂

Begegnungen: in Groß und Klein

Folge 7: Begegnungen:  in Groß und Klein
Dezember 2022

Hamsterrad 

Das Hamsterrad dreht sich wieder und alle strampeln wie eh und je. Ich eingeschlossen. Alles was 2020 und 2021 nicht stattfinden konnte wurde in dieses Jahr 2022 gepackt, oder? Die Zeit des Innehaltens und der Isolation scheint lange her zu sein. Ist sie noch gar nicht. Hat sie uns verändert? Wie? 
Anfang 2022 habe ich Menschen in meinem Umfeld gefragt, wie sie die Pandemie Zeit beschreiben würden, wenn sie nur drei Worte dafür hätten. Ich habe Musiker gefragt, was sie spielen würden in der Isolation und in der Begegnung. Und was darüber hinaus noch zu sagen wäre. Es haben 35 Personen mitgewirkt!!!! Daraus ist eine tolle Klang-Collage entstanden. Und dann ging das Hamsterrad los. 

Klangwolke

Und jetzt ist die Zeit und Muße gekommen, diese Collage fertig zu stellen. Und mit Bildern von mir zu ergänzen. Ich freue mich, diese Klangwolke mit Euch zu teilen. Ich freue mich sehr über Eure Erfahrungen in den Kommentaren unter dem Video. 

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Stimme? Läuft! – nicht?

Folge 6: Stimme? Läuft selbstverständlich! – oder nicht? 

Auf meine Stimme konnte ich mich immer verlassen. 
Sie hat immer funktioniert- egal welch widrige Umstände ich ihr zugemutet habe. Klar, mal war es leichter und manchmal etwas mehr Arbeit- aber ich habe gute Strategien und eine gute Technik, so dass sie immer verlässlich da war. 

Bis vorgestern. Da stand ich im Konzerthaus Wien als Solistin mit Bigband auf der Bühne und hatte gerade den Anfang zu “Somewhere over the rainbow” gesungen. 

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Nah und fern | Gedanken zum Jahresende

 Folge 5: Nah und fern | Gedanken zum Jahresende

Was ist richtig?

Was kann ich wagen, was mach ich lieber nicht? Wie oft habe ich mir in diesem Jahr diese Frage gestellt. Oft, sehr oft. Wer nicht? Wie sind die Regeln, wie sind die Risiken? Kann ich das verantworten, jetzt auf Tour zu gehen? Freunde zu treffen? Konzerte zu geben? Einen Kindergeburtstag zu feiern?

Einiges hab ich gemacht und anderes lieber nicht. Und was jetzt richtig war und was nicht… wirklich wissen kann tue ich es oft nicht. Nur das Gefühl haben: so war es besser. Vielleicht. 

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Hinfallen. Liegenbleiben. Aufstehen.

Folge 4: Hinfallen. Liegenbleiben. Aufstehen

oder: Scheitern, hinschauen, wachsen 

Scheitern

Ich habe versagt. Aber so richtig. Nicht, dass ich eine Stelle nicht bekommen habe, für die ich mich beworben habe. Darum ging es eigentlich nicht. 

Ich wollte mich vorstellen: seht her, das bin ich und das kann ich alles- egal ob ihr mich wollt oder nicht! Ich wollte zeigen, wer ich bin, wofür ich stehe und was ich kann. 

Und das ist mir nicht gelungen,  aber so gar nicht.→ weiterlesen

Mein wunder Punkt

Folge 3: Mein wunder Punkt

“Heile-Welt-Gequatsche“

Als eine langjährige Freundin den auslösenden Podcast zu diesem Blog gehört hatte, sagte sie bei unserer nächsten Jogging-Runde: „Ja, ganz nett …” (und bestimmt auch noch andere positive Sachen, an die ich mich natürlich nicht mehr erinnere..) und dann: “Ein bisschen viel heile-Welt-Gequatsche: `Dies ist toll, das ist toll – alles ist sooo toll’ – ist es aber nicht. Es ist halt nicht alles toll!”

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Blog der Begeisterung – die Idee

Folge 1: Blog der Begeisterung

Kürzlich wurde ich für einen Podcast* interviewt. Ich wurde gefragt,  zwischen welchen Polaritäten ich mich bewege und was mich daran begeistert. Und es sind sooo viele Dinge! Und je mehr ich über die Begeisterung für etwas nachdachte, desto begeisterter wurde ich! 
Ich fühlte mich inspiriert und voller Energie. Und deswegen gibt’s jetzt einen Blog. Weil Begeisterung ansteckend ist: hinaus in die Welt damit! 

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Was mich an meiner Arbeit begeistert

Folge 2: Was mich an der Arbeit mit der Complete Vocal Technique (CVT) begeistert – und warum ich trotzdem auch andere Dinge tue 

Was ist CVT?

Die Complete Vocal Technique wurde von der Dänin Cathrine Sadoline entwickelt. Sie versucht, alles was Stimmen in der Praxis tun, zu erforschen und lern- und lehrbar zu machen. Dabei gibt es keine stilistischen Grenzen, alles ist erlaubt und erwünscht, daher kommt der Begriff „complete“ im Namen. 

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